Begriff: Schreibgespräch

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Schreibgespräch

In einem Schreibgespräch findet innerhalb einer Kleingruppe ein schriftlicher Austausch zu einem bestimmten Thema bzw. einer spezifischen Fragestellung statt. Das Geschriebene wird reihum von den anderen Gruppenmitgliedern schriftlich kommentiert. Im Anschluss können die Inhalte im Plenum vorgestellt, besprochen und diskutiert werden. Diese Methode ermöglicht einen gemeinsamen Erarbeitungs- und Lernprozess der Auszubildenden. Auch diejenigen, denen aktive Mitarbeit schwerfällt, können sich hierbei aktiv beteiligen.

Es gibt unterschiedliche Varianten dieser Methode, die an die jeweiligen Lehr-Lernsituationen angepasst werden können. In den Lehr-Lern-Einheiten des Projekts Tierschutzkompetenz wird eine informelles Vorgehen gewählt, bei dem je nach Gruppengröße ein oder zwei große Papierbögen auf Tischen ausgelegt werden, auf denen die Fragestellung „Was sind die Ziele der Ferkelaufzucht“ und “Welche Bedürfnisse haben Schweine?“ in der Mitte stehen. Jede/r Auszubildende erhält einen Stift und kann an einer frei gewählten Stelle auf den Papierbögen schriftlich die Fragestellungen beantworten und auch Stellung zu den Beiträgen anderer Auszubildender nehmen. Das Bildungspersonal kann ebenfalls schriftlich an der Diskussion teilnehmen und kommentieren um eine Diskussion anzuregen. Die Auszubildenden sollten ermuntert werden andere Beiträge zu lesen und darauf zu reagieren. Auch eine Durchführung an Whiteboards ist möglich aber weniger empfehlenswert. Das Bildungspersonal fasst am Ende die Ergebnisse mündlich zusammen.

 In der Literatur wird eine stärker strukturierte Methode beschrieben, die alternativ angewendet werden kann. Die Auszubildenden setzen sich in Kleingruppen (z. B. 4 Personen) um einen Tisch herum. In der Mitte des Tisches liegt ein großes Blatt Papier (DIN A3), auf dem das Thema bzw. die Fragestellung mittig notiert wird. Der Rest des Blattes wird mithilfe von Linien so unterteilt, dass vier gleich große Felder entstehen. Im ersten Durchgang beantwortet jede Person für sich das Thema bzw. die Fragestellung. Nach einer festgelegten Zeit (z. B. fünf Minuten) wechseln die Auszubildenden im Uhrzeigersinn den Platz. Die bereits notierten Gedanken werden erst gelesen und dann durch eigene Überlegungen kommentiert oder ergänzt. Nach weiteren fünf Minuten wechseln die Gruppenmitglieder ihren Platz, lesen die notierten Punkte und kommentieren diese wieder. Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis die Mitglieder wieder an ihrem ursprünglichen Platz sitzen. Jede Person liest nun den Text durch, der vor ihr/ihm liegt. In einem Gespräch innerhalb der Gruppe werden die Inhalte besprochen und geordnet. Offene Fragen können (mithilfe des Bildungspersonals) geklärt werden. Dann werden die Ergebnisse zusammengefasst, im Plenum vorgestellt und diskutiert (vgl. Kirk 2014).